Sicher durch die nebligen Grauzonen
Die Station „Rechtliches abwägen!“ ist sicherlich eine der herausforderndsten auf dem Weg zum Medienkonzept. Einerseits gilt es als Fachkraft rechtliche Sicherheit für die Pädagogik zu gewinnen und andererseits dabei die Lebensweltorientierung nicht aus den Augen zu verlieren. In diesen Themenmonaten rund um Rechtliches stellten wir uns daher vor allem die Frage, wie eine Balance zwischen rechtlichem und gesetzlichem bzw. pädagogischem Auftrag gelingen kann.
Die Spannungsfelder der medienpädagogischen Arbeit
Schutz und Befähigung, Kontrolle und Privatsphäre, Datenschutz und pädagogischer Auftrag – im Video „Rechtliches abwägen!“ vom Jugendhilfe-Navi wurde ausgiebig und verständlich aufgeführt, mit welchen Spannungsfeldern wir es in der medienpädagogischen Arbeit zu tun haben. Wichtig ist dabei vor allem die finale Abwägung, die aufzeigt, wie bei der Auseinandersetzung mit rechtlichen Herausforderungen eine Balance geschaffen werden kann, wie oftmals hemmende Unsicherheiten überwunden werden können und wie Rechtliches in einem Medienkonzept verankert werden sollte.
Linktipps für Fachkräfte
Mit Jugendlichen über WhatsApp chatten? Fotos auf der Homepage veröffentlichen? Handys einkassieren? Rechtliche Fragestellungen begegnen uns in der Medienpädagogik am laufenden Band. Oft sind sie mit Unsicherheit und Frustration verbunden: Ohne juristische Ausbildung und mit wenig zeitlichen Ressourcen im Gepäck fällt es Fachkräften der Jugendförderung oftmals schwer, sich im Dickicht der Vorgaben zurechtzufinden. Im Artikel „Rechtliches abwägen in der Medienpädagogik – Linktipps für Fachkräfte“ finden sich nützliche Links, die in besonders nebligen Grauzonen weiterhelfen können.
Was darf ich? Was darf ich nicht? Unser Podcast mit der AJS NRW
Natürlich gehört zu jeder Station auch ein Podcast. Dieses Mal durften wir Britta Schülke und Eleni Kalaitzi von der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW (AJS) in der fünften Folge des Jugendhilfe-Navi Podcasts begrüßen. Anhand von konkreten Fallbeispielen aus der Praxis haben die beiden im Gespräch mit Sven Radtke wertvolle Einschätzungen gegeben, die dabei helfen, mit gleichen oder ähnlichen Situationen umzugehen.
Das Thema Rechtliches sollte in jedem Fall Teil eures Medienkonzepts werden. Dieser Abschnitt sollte ein Ergebnis eurer gemeinschaftlichen Abwägung zwischen rechtlichem und gesetzlichem bzw. pädagogischem Auftrag sein. Es geht also darum, auszuhandeln, inwiefern die Technik euch unterstützt oder hindert, aber auch um Datenschutz und die Datensicherheit. Außerdem beinhaltet der Abschnitt im Konzept auch euren pädagogischen Auftrag und die sichere und reflektierte Nutzung und Vermittlung von Tools. Die Erarbeitung von Nutzungsregeln, einheitlichen Einverständniserklärungen, Aufklärung, Schutz, Begleitung, Prävention und Befähigung gehören ebenfalls dazu. Natürlich solltet ihr Chancen und Potenziale nicht außer Acht lassen und immer mit allen anderen Ebenen des Medienkonzepts in Einklang bringen. Schafft ihr es, alle Bereiche in die Betrachtung mit einzubeziehen, sollte einem Medienkonzept nichts im Wege stehen.
Damit schließen wir die Station „Rechtliches abwägen!“ ab. Ausgestattet mit rechtlichem Wissen und handlungsorientierten Tipps seid ihr nun dafür gewappnet, sicher durch die rechtlichen Grauzonen zu gehen. Wir wünschen euch eine gute Weiterreise mit der CONCEPTOPIA.RINGBAHN und wir sehen uns an der Doppel-Station „Kreativität leben!“ und „Technik begreifen!“.