Wie habt ihr euch bisher über rechtliche Fragestellungen informiert?
Bei konkreten Fragen, wurden und werden Recherchen im Netz getätigt. Weiterhin wird sich von internen und externen Fachleuten beraten. Zu dem Thema Medienarbeit und Recht wurden von einigen Kolleg*innen Fortbildungen besucht. In der JuGZ gibt es durch zwei engagierte Kolleg*innen aus dem Arbeitskreis Medien das Format #informiert, in dem zu bestimmten medienpädagogischen Fragestellungen aufgeklärt wird, in dem jeweils ein Tool / Trend / Game im Format einer DIN A 4 Seite kurz, knapp und sachlich erklärt wird.
Warum ist es für euch wichtig, rechtliche Grundlagen der Jugendarbeit mit (digitalen) Medien zu kennen?
Der digitale Raum ist kein rechtsfreier Raum. Ebenso wie im analogen Raum gibt es rechtliche Grundlagen, die die Basis des Umgangs, der Veröffentlichungen, etc. dort bilden. Kinder und Jugendliche sollen im digitalen Raum die Möglichkeiten, die er bietet, erfahren ohne dabei Gewalt oder „Strafen“ (wie z.B. bei „versehentlichem“ Verstoß gegen das Urheberrecht) erfahren zu müssen. Sie sollen im geschützten Rahmen kreativ und sozial agieren können. Gerade bei Content, der erstellt und veröffentlicht wird, müssen Regeln eingehalten werden.
Welche Impulse für das Medienkonzept habt ihr mitgenommen?
Die Rechtsgrundlage (UN Kinderrechtskonvention und SGB 8) ermöglicht die Medienarbeit in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit! Es wurde ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass wir uns in unterschiedlichen Spannungsfeldern dazu bewegen und diesen begegnen müssen. Die Aufklärung über Tools etc. ermöglicht auch mehr Schutz, was wiederum sichereres Nutzen des Tools ermöglicht. Die Positivspirale möchten wir allen Kolleg*innen weitergeben.
In welchen Situationen habt ihr exemplarisch bereits rechtliche Spannungsfelder erfahren? (z.B. Privatsphäre & Kontrolle, Befähigung & Jugendschutz, Datenschutz & pädagogischer Auftrag?
Spannungen haben in der OKJA Tradition, sie gehören zum gängigen Arbeitsfeld. Gesellschaftliche und rechtliche Grundlagen verändern sich im Laufe der Zeit, so dass pädagogisches Handeln verändert und angepasst werden muss. (Beispiel Entfernung einer Zecke auf einem Waldausflug)
Welche heißen Tipps zum Thema Rechtliches aus der Sitzung könnt ihr anderen Trägern der Jugendförderung mitgeben?
Den Blickwinkel auf die positiven Grundlagen zu schärfen! An bestimmten Punkten bewegen wir uns in Grauzonen, die wir aber bewusst betreten und um die „Herausforderungen“ dort wissen. Die Lebenswelt bzw. den digitalen Sozialraum der Kinder und Jugendlichen wollen wir dabei im Blick behalten und gezielt aufsuchen.
Wo seht ihr eure nächsten Herausforderungen auf der Reise?
Unsere kommende Herausforderung wird die Entwicklung einer guten Struktur für das Medien-Trägerkonzept. Dieses soll motivieren und ermöglichen und sich nicht in (rechtlichen) Detailfragen verlieren.